Zack.

Paul Pretzer: Werke aus sechs Jahren.

 

Zack! So schnell vergingen sechs Jahre seit dem Abschluss des Studiums an der HfBK Dresden, wo Prof. Ralf Kerbach dem jungen russlanddeutschen Kunststudenten dazu riet, sich von der fotografischen Bildvorlage zu befreien, um das bildnerische Denken nicht einzuengen und so seinen Impulsen folgen zu können.

Der 30jährige Paul Pretzer ist ein Maler aus Leidenschaft. Alles dreht sich bei ihm um die Malerei: Ein Wort, eine Farbzusammenstellung, eine Romanfigur, eine Szene aus dem Alltag oder zufällig gefundene Fotos sind für Ihn unerschöpfliche Quellen für Ideen. Diese hält er zunächst in einem seiner schwarzen Zeichenblocks fest.

Seine Bilder sind ein Sammelsurium aus kunsthistorischen Motiven, amerikanischen Comics, russischer Literatur und einem ausgezeichneten Gespür für Form und Farbe.

Die inhaltliche Ebene ergibt sich aus den kompositionellen Strukturen, die von dem international erfolgreichen Künstler aus Dresden so lange überarbeitet werden, bis die gewünschte Wirkung erzielt ist. Mit den Techniken der alten Meister ist er bestens vertraut, und setzt diese virtuos zur Perfektionisierung seiner Bildideen ein.

Die rätselhaften Szenarien und Figuren seines Werkes möchte er nicht analysieren und erklären, das überlässt er lieber dem Betrachter selbst und ermutigt diesen dazu, seine eigene Sicht der Dinge zu entwickeln.

Das großformatige Bild „Zack“ stammt aus der Zeit, als der Künstler sein Publikum zugleich verstören und amüsieren wollte. Die brutale Kampfszene gleicht einem Filmstill aus einem Tarantino-Streifen. Das comicartige, mutige Mäuschen im Kill-Bill-Anzug schlug soeben seinem Gegner, dem Tyrannosaurus, den Kopf ab.

Aber auf welche Art und Weise verliert fünf Jahre später die Katze im Bild „Katze wieder kaputt“ ihren Kopf? Ist etwa der alte Mann, angeregt von einer Radierung Rembrandts, schuld daran – oder wird er sie vielleicht wieder zum Leben erwecken?

Die neueren Bilder werden zunehmend rätselhafter und plastischer in der Figurengestaltung. Die zeichentrickhafte Bildsprache weicht immer mehr den Einflüssen der alten Meister. Der vielversprechende Dresdner Maler schlägt gerade einen neuen Weg ein.

Man darf weiterhin gespannt sein!

Ein Text von Maria Derkina

 

Die TeilZeitGalerie zeigt in der Ausstellung „Zack. Bilder aus sechs Jahren“ Gemälde, Zeichnungen und Radierungen von Paul Pretzer. Ausstellungszeit 30. März – 30. Juni 2012. Besuch jeden Freitag zwischen 11:00 – 20:00 Uhr, andere Zeiten / Tage gern auf Anfrage.

Kontakt zum Künstler: paulpretzer.de

 

Paul Pretzer, Zack., 2006, Öl/Leinwand, 130x110cm

Zack., 2006, Öl/Leinwand, 130x110cm

Paul Pretzer, Der Hypnotiseur, 2007, Öl/Leinwand, 95x135cm

Der Hypnotiseur, 2007, Öl/Leinwand, 95x135cm

Paul Pretzer, Digitale Erscheinung, 2008, Öl/Holz, 55x38,5cm

Digitale Erscheinung, 2008, Öl/Holz, 55x38,5cm

Paul Pretzer, Der Junge mit dem Taubenei, (Wurstmensch Waldemar), 2009, Öl/Holz, 69,5x48,7cm

Der Junge mit dem Taubenei, (Wurstmensch Waldemar), 2009, Öl/Holz, 69,5x48,7cm

Paul Pretzer, Der Dürre, 2010, Öl/Holz, 49,8x36cm

Der Dürre, 2010, Öl/Holz, 49,8x36cm

Paul Pretzer, Der Krumme, 2010, Aquatinta-Radierung, 39x27cm

Der Krumme, 2010, Aquatinta-Radierung, 39x27cm

Paul Pretzer, Katze (wieder) kaputt, 2011, Öl/Leinwand, 0x0cm

Katze (wieder) kaputt, 2011, Öl/Leinwand, 0x0cm

Paul Pretzer, Poligraf P., 2011, Aquatinta-Radierung, 39x27cm

Poligraf P., 2011, Aquatinta-Radierung, 39x27cm